1984: Landwirt René Schroeder aus Everlingen und Guy Mirgain, Pflanzenbauberater bei der Centrale Paysanne betreten Neuland mit den erstmalig in Luxemburg angelegten Versuchsfeldern für den sachgerechten Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Die Versuchsresultate werden im „Letzeburger Bauer“ veröffentlicht.
1986: Guy Mirgain wechselt zum LTA nach Ettelbrück. Die Everlinger Versuchs- und Demonstrationsfelder werden von der Centrale Paysanne weitergeführt. Luc Jacobs übernimmt die Versuchsgestaltung und erhält 1987 Verstärkung von Serge Heuschling.
1988: Guy Mirgain is back: CPS und LTA beschließen die Everlinger Versuche gemeinsam zu planen und auszuwerten. Sämtliche Arbeiten werden von der Familie Schroeder erledigt. Die auf 6,5 ha angewachsene Versuchsfläche findet ihren definitiven Standort an dem Schandeler Weg im Ausgang von Everlingen.
1990: Seitens des LTA erhält Guy Mirgain Verstärkung durch Guy Reiland.
1993: Neue GAP (Mac Sharry) tritt in Kraft. Unter dem Motto Ackerfrüchte zum Weltmarktpreis werden erstmals ausführliche Grenzkosten und Grenzleistungsrechnungen mithilfe der Daten aus den Everlinger Versuchsfeldern durchgeführt und einem breiten Publikum vorgestellt. Der integrierte Landbau wird extensiver.
1994 bis 1999: Immer mehr Kleinparzellenversuche (KP) ergänzen die Schauversuche. Anfangs bestehen die KP-Versuche aus Pflanzenschutzversuchen. Erste ausländische Krankheitsprognosemodelle werden getestet. Ab 1998 gesellen sich auch N- und S-Düngungsversuche mit Kleinparzellen hinzu (System Gembloux Logiciel AZOTE; Sorte Urban u.Ä.). Es geht darum mit möglichst wenig Input marktfähiges und qualitativ hochwertiges Getreide zu produzieren. Sorten wie die Lowinputsorte Batis eignen sich hierfür ganz besonders. Reduzierte Bodenbearbeitung/Mulchsaat kommt zum Tragen.
2000: Systematische KP-Versuche zwecks Erstellens eines speziell für Luxemburg angepassten Krankheitsprognosemodells für Winterweizen (Sorten: Bussard, Dream, Flair und Ritmo) werden angelegt und ausgewertet. Eine besondere Beraterplattform mit KP steht den in Luxemburg ansässigen Beratern zur Verfügung.
Extensivierungsversuche mit reduzierter N-Düngung und reduziertem Pflanzenschutz werden auf den Versuchsflächen stärker thematisiert. Eventuelle Agrarumweltprämien finden bei der Auswertung Berücksichtigung.
Erbsen-, Bohnen-, Lupinen-, und Sojaanbau finden Beachtung.
2006: Das LTA erwirbt den alten Mähdrescher der Familie Schroeder und Marc Kails vom Service Technique des LTA übernimmt komplett die zeitraubende Ernte von René Schroeder.
Seitens der Centrale Paysanne wurde Serge Heuschling zuerst von Pierre Treinen, dann von Guy Schmit und schlussendlich Franz Kremer ersetzt.
2010: Franz Kremer wechselt zur ASTA und wird von Philippe Gauche ersetzt. Von 2011 bis 2013 ist Philippe Gauche gemeinsam mit Joe Vrehen in den Versuchsfeldern im Einsatz. Danach übernimmt Joe die Leitung seitens der Centrale Paysanne.
2013: Letztes Versuchsjahr in Everlingen. Aus schulpraktischen und logistischen Gründen werden die Versuchsfelder in die Ee nach Bettendorf, in die nähere Umgebung des LTA, verlegt.
2014: Erstes Bewirtschaftungsjahr in Bettendorf. Sämtliche produktionstechnischen Arbeitsgänge werden ab jetzt durch das LTA-Team erledigt. Die AHL-Depotdüngung erbringt gute Resultate.
2016: Guy Reiland übernimmt die Leitung der DemoFelder von Guy Mirgain und erhält Verstärkung von Ronny Krier. Schülerparzellen, die Bio-Parzelle (Umstellung bereits in 2010) sowie der biologische Feldgemüseanbau haben ihren festen Platz in Bettendorf. Die Gülle-Cultandüngung wird erstmals getestet und digitale Orthofotos werden erstellt.
2017: Precision-Farming ist angesagt. Alle Parzellen werden mithilfe von RTK-Technik ausgesät. Der Striegel der Schule kommt bei den Varianten mit der mechanischen Beikrautregulierung regelmäßig in den Einsatz.
2020: Das neue kameragesteuerte Hackgerät des LTA steht ab jetzt für den regelmäßigen Einsatz in den Varianten mit der mechanischen Beikrautregulierung zur Verfügung. Perennierender Weizen ist auf den Parzellen “Oekologesch Landwirtschaftsberodung” zu sehen.
Die DemoFelder liefern trotz Covid19. Feldführer und Beschilderung stehen jedem Interessenten zur Verfügung und auf eigene Faust machen viele Neugierige sich ein Bild vor Ort.
In der landwirtschaftlichen Presse werden sämtliche Resultate publiziert. Videomaterial mit Erklärungen zum Versuchsschwerpunkt Beikrautregulierung stehen zur Verfügung.
Für die Centrale Paysanne ersetzt Alessandro Collarini kurzzeitig Joe Vrehen und wird selbst im Jahr 2021 von Philippe Keipes ersetzt.
2021: Es ist die letzte Ernte für Marc Kails auf den Demofeldern. Nach 31 Jahren guter Arbeit geht Marc in den wohlverdienten Ruhestand. Jemp Schweigen übernimmt ab 2022 die Arbeiten auf den Demofeldern.
2023: Die Versuchs- und DemoFelder wachsen über Bettendorf hinaus. Die Abteilung Sortenversuche des LTA schließt Kooperationsverträge für Kleinparzellenversuche ab, im Programm „Käre vum Séi“ mit dem Naturpark Öewersauer und im Programm „Produit du Terroir“ mit den Moulins de Kleinbettingen.